8. Oktober 2024 in Rheda-Wiedenbrück und 14. November 2024 in Wesel
Musliminnen und Muslime gehören zu Deutschland. Sie sind Teil der deutschen Gesellschaft, prägen sie und gestalten sie mit. So vielfältig der Islam in seinen Ausprägungen ist, so vielfältig ist auch das Selbstverständnis von Musliminnen und Muslimen, ihr Umgang mit Religion und ihre individuelle Religiosität.
In der Öffentlichkeit werden diese Vielfalt noch nicht ausreichend wahrgenommen. Vielmehr scheinen sich bei Teilen der Bevölkerung Stereotype gegenüber dem Islam, Negativzuschreibungen und Ängste verfestigt zu haben. Das liegt auch daran, dass im öffentlichen Diskurs nur unzureichend zwischen dem Islam als Religion und extremistischen Strömungen wie dem Islamismus unterschieden wird. Zudem vermischen bestimmte Gruppen bewusst die Debatte um den Islamismus mit einer Debatte um die Integration von Muslimen und Musliminnen. So werden als muslimisch gelesene Menschen zum Teil als Bedrohung wahrgenommen und sind Opfer von Diskriminierungen. Ihre pauschale Stigmatisierung ist höchst gefährlich, weil sie die Gesellschaft spaltet und bei den Betroffenen ein Gefühl der Ausgrenzung und Schutzlosigkeit hinterlässt. Der Antimuslimische Rassismus hat inzwischen eine gewaltsame und in einigen Fällen sogar lebensbedrohliche Dimension angenommen.
Das friedliche Zusammenleben der Religionen in einer Gesellschaft muss selbstverständlich sein. Allein in Nordrhein-Westfalen leben rund 1,8 Millionen Menschen aller islamischen Glaubensströmungen. Für uns sind diese Vielfalt eine Bereicherung und eine Stärke unserer Gesellschaft.
Unsere freiheitliche demokratische Grundordnung garantiert allen Bürgerinnen und Bürgern die Religionsfreiheit. Damit haben alle Musliminnen und Muslime das Recht, ihren Glauben frei zu praktizieren, religiöse Vereinigungen zu gründen und Moscheen zu errichten.